Smartphone für Kids | 4 Gründe, wieso ich aufkläre
Dumme Fragen gibt es nicht
Ich mag solche Fragen der Teilnehmer. Sie helfen einem dabei, sein Publikum besser einzuschätzen. Aus Zeitgründen frage ich zu Beginn nicht mehr nach den Erwartungen und Gründen für den Vortragsbesuch. Das Thema digitale Medien ist derart komplex und die Erfahrungen der Menschen so unterschiedlich, dass eine solche Erkundung den Zeitrahmen sprengt. Am Schluss fehlt dann die Zeit für die wichtige Frage- und Diskussionsrunde.
Die Basics dauern locker zwei Stunden
Ich spreche in meinem zweistündigen Vortrag eine Vielzahl von Themen an und merke, dass vielen Teilnehmern am Ende der Kopf raucht. Aber das geht leider nicht anders. Ein Smartphone ist kein Spielzeug, sondern ein komplexes Kommunikationsmittel. Wer einem Viert- oder Fünfklässler ein solches Wunderwerk der Hochtechnologie schenkt, sollte sich ein paar grundlegende Dinge bewusst machen. Dabei geht es mir nicht darum, Angst zu machen. Sondern um ein positives Hilfsangebot, damit typische Anfängerfehler nicht tausendfach wiederholt werden.
Vier Gründe für die Aufklärungsarbeit:
- Ich möchte nicht, dass Kinder oder deren Eltern verklagt werden.
Nicht von Lehrern, anderen Eltern oder Urheberrechtskanzleien. - Ich möchte nicht, dass Eltern Geld verlieren.
Nicht für rechtlichen Beistand oder Drittanbieterabos. - Ich möchte nicht, dass Kinder traumatische Erfahrungen machen.
Nicht durch verstörende Internetinhalte, selbst versandte Nackbilder oder Datenerpressungen. - Und last, but überhaupt not least: Ich möchte nicht, dass unsere Demokratie leidet, weil die Menschen Fake-News und Bots allzuleicht Glauben schenken.
Screenshots für die Polizei
Den Screenshot habe ich übrigens erwähnt, weil ich zu Beginn die neuste Interneterfahrung aus unserem Haushalt erzählt habe. Meine Tochter wurde im Internet verbal dazu gedrängt, ihr Passwort für eine ihrer Anwendungen preiszugeben. Das hat sie nicht getan und stattdessen den unangenehmen User geblockt, so dass er nicht mehr mit ihr kommunizieren konnte. Leider hat sie vorher von der Konversation keinen Screenshot gemacht. Denn Beweissicherungen können bei düsteren Begegnungen später einmal wichtig werden.