Wap bap – Werbung in der Schule
Zugegeben, ich hatte vorher mit dem Töchterlein gelernt, und es wäre schon sehr unangenehm gewesen, wenn da eine schlechte Note rausgekommen wäre. Schließlich beschäftigt sich die Mama täglich mit Medien und somit auch mit Werbung.
Die Inhalte dieses Lernbausteins (oder des Unterrichtsthemas) zeigen allerdings sehr gut, wieso es dringend erforderlich ist, die Digitalisierung in den Schulen voranzubringen.
Analoges Advertising
Es ging um Plakat-, TV- und Radiowerbung. Die Kids mussten lernen, dass zu einem guten Werbeplakat eine Headline, ein Logo, ein Slogan, ein Bild und Kurzinformationen gehören. Sie mussten Image-, Produkt- und Mitmachwerbung anhand von Postern und Radiospots unterscheiden.
Fällt euch was auf? Die folgende Mindmap meiner Tochter zeigt es recht deutlich:
Macht Caro Daur keine Werbung?
Keine Rede von digitaler Werbung. Keine Rede von Youtubern, Instagramern, Bloggern oder sonstigen Influencern. Kein Hinweis auf paid content, advertorials oder sponsored posts. Nicht falsch verstehen – ich erwarte nicht von den Lehrern, dass sie Siebtklässlern die gesamte Welt des Content Marketings erklären. Aber statt die Kinder ein Werbeplakat basteln zu lassen, hätte man vielleicht mal den Instagram-Account des ein oder anderen Schülers an die Wand beamen können.
Dies zeigt eindrücklich, wie sehr sowohl Schulverwaltungen als auch Schulverlage heute schon den schnellen technologischen Fortschritten hinterher hinken. Bis in den besagten Arbeitsblättern bei den heutigen Prüf- und Lektoratsanforderungen Instagram auftaucht, gibt es die Anwendung wahrscheinlich nicht mehr.
Selbst ist der Lehrer – und allein
Auf diese Weise ist zeitgemäßer Unterricht weiterhin davon abhängig, wie sich einzelne Schulleiter und Lehrer in aktuelle Themen einarbeiten und Lerninhalte individuell anpassen. Wenn sich die Technologie künftig noch schneller entwickelt, werden diese Anforderungen an das Lehrpersonal deutlich steigen. Darauf müssen Bildungspolitiker schon heute reagieren und Antworten finden.
Kommen wir zurück auf die Überschrift
Bibis Beauty Palace finde ich als Mutter übrigens völlig harmlos. Teenager erkennen die Angebote von Bibi auch ohne gesonderte Hinweise klar als Werbung und die Jugendlichen müssen wie eh und je mit ihrem Taschengeld haushalten. Ob sie davon ein Bibilou-Duschgel, ein PC-Spiel oder ein Napster-Abo kaufen, bleibt ihnen ebenso überlassen wie uns früher ein Gummitwist, Erdnüsse aus dem Automaten oder eine Kassette.
Und außerdem:
I sing wap bap babadidada wap bab badadidada wab bap badadidadadaaa, everybody sing…
Schlagt mich, aber ich mag den Song.
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