Fake-News sind nicht an allem schuld!
Der Wähler hatte in NRW keine andere Wahl
Natürlich wird im Wahlkampf zugespitzt, komplizierte Wahrheiten so vereinfacht, dass ganz bewusst falsche Eindrücke gefördert werden und manchmal werden eben auch, wie im Falle von Angela Merkel, veraltete Statistiken zitiert. Aber mit Fake-News hatte diese Wahl nichts zu tun. Wer als Verlierer so argumentiert, beweist nur, dass er zu Recht verloren und sich genau so weit vom Wähler entfernt hat, wie es ihm die Menschen durch die Abwahl vorgeworfen haben.
Kinder sind keine Versuchskaninchen
Eltern wissen in was für ein Chaos die Landesregierung die Schulen und KiTas in den letzten Jahren gestürzt hat. Zu wenig und nur unzureichend bezahltes und ausgebildetes Personal sollte alle Anforderungen erfüllen, die das 21. Jahrhundert uns beschert hat. Inklusion, G8, offener Ganztag, Flüchtlingskrise. Wer hier die Probleme nicht offen anspricht, sondern gebetsmühlenartig wiederholt, wie viel man schon erreicht habe, hat offensichtlich das Gespür für die Sorgen der Menschen verloren. Den Vogel abgeschossen hat Sylvia Löhrmann, die in ihrem Morgenecho-Interview auf WDR 5 nach der Wahl erklärte, die Eltern hätten eine Mitschuld, weil sie sich nicht auf G8 oder G9 einigen könnten.
Menschen wählen keine Fake-News, sondern Vorbilder
Armin Laschet hingegen war ein blasser Gegenkandidat bis er eine Sache gemacht hat, die man sonst in NRW gemeinhin nur von Wolfgang Bosbach kennt: er hat sich trotz Wahlkampf nicht von seinen Überzeugungen abbringen lassen.
Während sich weite Teile der CDU wegen des vermeintlichen Schulzeffekts zu hektischen Forderungen wie einem Burkaverbot und einer Totalabkehr von der aktuellen Flüchtlingspolitik hinreißen ließen und selbst konservative Medien der Kanzlerin ernste Probleme bescheinigten (dieser FAZ-Artikel liest sich im Nachhinein wie Comedy), bekräftigte Herr Laschet als ehemaliger Integrationsminister – und somit Kenner der nordrheinwestfälischen Integrationsarbeit der letzten Jahre – eben jene Flüchtlingspolitik und stärkte der Kanzlerin den Rücken.
Genau damit, so unlogisch das für viele CDU-Mitglieder klingen mag, machte er sich für fast alle alternativen Parteianhänger wählbar.
Trump ist ein Negativbeispiel, Macron ein gutes
Wähler wollen keine Gebetsmühlenpolitik. Partei A sagt hüh, also sagt Partei B hott. Das hat noch nie überzeugt. Wähler wollen nur eines: wissen, woran sie sind und wofür die politischen Persönlichkeiten stehen – ohne vom nächsten Umfragewind umgeblasen zu werden.
Das weiß man von Angela Merkel, von Martin Schulz (noch) nicht. Das sind keine Fake-News, das sind Fakten.
Mal schaun, was Macron denn so macht, sollte er eine französische Firm der Agenda 2010 einführen wird es spannend, die französischen Bürger sind keine Lemminge.
Die mögliche neue Regierung wird sich beweisen dürfen.
NRW steht vor einer Menge Probleme.
Ich wünsche jedem Politiker der Verantwortung bekommt viel Geschick, möglichst keinen Einfluß irgendwelcher Lobbyisten und ab und an ein Privatleben.
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Gur kommentiert. Wer glaubt, Hacker und Fake-News seien Schuld daran, dass Wähler nicht mehr die richtige Partei wählen legt sich eine sehr bequeme Ausrede zurecht und kommuniziert vor allem eines: Man möchte sich nicht vernünftig und selbstkritisch mit den eigenen und real vorhandenen Defiziten auseinaderzusetzen. Möglicherweise spielt ja auch die vergangene Politik und ihre spürbaren Folgen eine Rolle, wenn Wähler sich nicht mehr wie gewünscht entscheiden? Ja, das Internet macht allen, die sich nicht so gern bewegen wollen das Leben wirklich ziemlich schwer.
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