Gruselige Zigarettenschachtelbilder sind auch Medien
Verfaulte Zähne, Teerlungen oder tote Menschen stehen perfekt auf Teenageraugenhöhe im Regal an der Supermarktkasse. Meine Tochter war davon kürzlich sehr beeindruckt.
„Mama, guck mal, ist das eklig!“
Meine Tochter ist 13. Mit 14 habe ich an meinen ersten Zigaretten gezogen, in ihrer Klasse tun dies ebenfalls die ersten Kinder. Es ist also genau das richtige Alter für ein solches Supermarktgespräch.
Meine Antwort:
„Genau! Extrem eklig. Und wenn dir demnächst jemand eine Zigarette anbietet, dann denk dran, dass das der erste Schritt dazu ist, diese verstümmelten Körperteile demnächst an deinem eigenen Körper auch mal live zu sehen. Rauchen ist nicht cool, sondern es nimmt dir deine Freiheit, Gesundheit, deinen guten Geruch und zeigt, dass du doof bist. Wer freiwillig stinkendes Gift in seinen Körper lässt, über den lässt sich leider nichts Anderes sagen.“
Natürlich weiß ich, dass sie diese klaren Worte nicht vom Rauchen abhalten werden. Aber ich weiß, dass sie sie im Hinterkopf haben wird, wenn sie raucht. Und vielleicht läuft es dann wie bei mir. Meine Mutter war selbstbewusst, hatte immer zu allem eine klare Meinung und war zur Teenagerzeit mein großes Vorbild.
Als sie zum ersten Mal roch, dass ich geraucht hatte, setzte sie sich neben mich und sagte:
„Ich kann dir das nicht verbieten und es nicht verhindern, aber verstehen werde ich es nie.“
Die besorgten Augen meiner nichtrauchenden Mutter und das regelmäßige Husten meines rauchenden Vaters begleiteten jede meiner Zigaretten. Mehr als paffen ist es nicht geworden und nach zwei Monaten hörte ich mit dem Quatsch wieder auf.
Und wenn das nicht reicht, lese ich meiner Tochter aus dem aktuellen Buch von Ildikó von Kürthy vor. Dort formuliert ein Arzt:
„Sie behaupten Rauchen würde gut schmecken? Genauso gut könnten Sie sagen, es sei lecker, Vogelkacke zu lutschen. Achtzig Krebserreger gammeln gerade in Ihrer Blase vor sich hin. Jeder zweite Mensch stirbt an den Folgen des Rauchens. Sie sind verliebt in ein Monster, in einen Suchtteufel, in einen Mörder.“
Ja, manchmal muss man als Mutter eben zu den härtesten Maßnahmen greifen, um den Nachwuchs zu schützen. Die Schockfotos auf den Schachteln sind eine super Entscheidung der Politik gewesen, und ich überlege derzeit, meinen nichtrauchenden Mann zu bitten, in den kommenden Monaten regelmäßig zu husten.
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