Entwicklungen im Internet gehören zur Grundversorgung!
Dabei übersieht Frau Renneberg die Tatsachen hinter dem Webvideopreis. Die Stars dieser Szene verdienen ihr Geld nämlich unter anderem mit dem Taschengeld junger Kinder. Da Eltern ihren Kindern heute aus diversen und im übrigen meistens sehr guten Gründen bereits in der Grundschule ein Smartphone und PC-Zugang zur Verfügung stellen, geben die Kids ihr Taschengeld heute nicht mehr für saure Zungen am Kiosk oder Kassetten aus, sondern kaufen sich damit In-App-Gadgets oder Spiele, die ihnen die Let’s Player auf Youtube vorgespielt haben.
Da Eltern aber gesamtgesellschaftlich mit der Medienkompetenzbildung ihrer Kinder völlig allein gelassen werden, weil es in der Schule immer heißt „elektronische Medien sind im Klassenzimmer und auf der Klassenfahrt nicht zugelassen“, sind sie permanent gezwungen, sich auf der Gamescom, auf Seminaren der Bundeszentrale für politische Bildung oder im Netz über Nutzen, Altersfreigaben und Nachteile der neuen Medien zu informieren. Wie erholsam und zeitsparender wäre es, wenn endlich auch die klassische Medienöffentlichkeit sich der Neuen Medien in positiver oder zumindest neutraler Weise zuwenden würde, wie es im Rest der Welt üblich ist. Insofern sind insbesondere die Eltern als Zielgruppe der Sendungen zu berücksichtigen, die sehr wohl spät am Abend noch fernsehen können.
Die intellektuelle Diskussion in Deutschland, die permanent die Uhr zurückdrehen will, sollte endlich ein Ende haben. Daher warte ich auf den Tag, an dem der Webvideopreis in der ARD um Viertel nach Acht gesendet wird.
Der derzeit erfolgreichste deutsche Youtuber Gronkh hat übrigens über 3,5 Millionen Abonnenten auf Youtube. Das dürften ganz sicher nicht nur 11-Jährige sein.
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